Neues Europäisches Bauhaus (NEB): Auftakt des Programms zum Kapazitätsaufbau für den Beginn des Wiederaufbaus der Ukraine

Die Kommission startet heute in Partnerschaft mit ukrainischen Organisationen das NEB-Programm zum Kapazitätsaufbau für den Wiederaufbau der Ukraine. Vorausgegangen sind das Treffen zwischen dem Kollegium und der ukrainischen Regierung am 2. Februar in Kiew, das Gipfeltreffen EU-Ukraine am 3. Februar sowie der Besuch von Kommissar Sinkevičius in Kiew vom 16.-17. Februar zum Thema Zusammenarbeit und Unterstützung der Ukraine bei ihren Bemühungen um einen nachhaltigen Wiederaufbau und zur Phoenix-Initiative.

Das Programm wird heute Nachmittag auf einer hochrangigen Veranstaltung mit Kommissionsmitglied Virginijus Sinkevičius auf den Weg gebracht. Die Initiative zum Kapazitätsaufbau soll den Gemeinden, die am Wiederaufbau der Ukraine beteiligt sind, sowohl Inspiration als auch praktische Hilfe bieten. Es wird von und mit den ukrainischen Partnern Ro3kvit und ReThink sowie dem Bürgermeisterkonvent Ost und dem Architects‘ Council of Europe organisiert. Präsidentin Ursula von der Leyen und die Kommissionsmitglieder Mariya Gabriel und Elisa Ferreira werden per Videobotschaft an der Veranstaltung teilnehmen.

Präsidentin Ursula von der Leyen erklärte: „Wir werden der Ukraine beim Wiederaufbau helfen. Das müssen und das werden wir tun. Der Wiederaufbau unter Federführung der Ukraine sollte im Geiste des Neuen Europäischen Bauhauses erfolgen. Städteplaner, Architekten und Ingenieure sind mit an Bord, und das Konzept des Neuen Europäischen Bauhauses wird sie inspirieren. Unsere Vision besteht darin, die Zerstörung durch den Krieg in Möglichkeiten umzuwandeln, eine schöne und gesunde Zukunft für die Ukraine aufzubauen.“

Deckung des wichtigsten Bedarfs ukrainischer Gemeinden

Im April wird eine Reihe von Webinaren stattfinden, um auf den Bedarf ukrainischer Gemeinden (Hromadas) einzugehen. Im ersten Webinar wird der politische Rahmen für den Kapazitätsaufbau vorgegeben und werden die drei anderen Module vorgestellt, in denen verschiedene Aspekte des Wiederaufbaus behandelt werden:

• In Modul 1 werden mögliche Modelle für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren beim Wiederaufbau von Hromadas und Möglichkeiten zur Gewährleistung der Inklusivität des Prozesses vorgestellt. Insbesondere werden bewährte Verfahren für die Bewertung und Verteilung von Ressourcen, partizipative Instrumente und Finanzierungsmöglichkeiten untersucht.
• In Modul 2 werden Möglichkeiten für einen nachhaltigen und inklusiven Wiederaufbau in der Ukraine aufgezeigt. Es wird Wege vorstellen, wie die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft in die Strategie für die Entwicklung nach dem Krieg aufgenommen werden können. Dabei werden Lösungen für intelligente dezentrale Netze, autonome Energie oder die chemische/physikalische Rückgewinnung von Materialien ausgelotet.
• In Modul 3 werden das Problem der Unzugänglichkeit von Wohnraum und die allgemeinen Bedingungen für die Bereitstellung von Wohnraum in der Ukraine untersucht. Im Rahmen des Moduls werden verschiedene Wohnmodelle und die mögliche Rolle der Kommunen bei der Wohnungsverwaltung sowie die Beziehung zwischen dem Wohnungs- und anderen Sektoren wie der sozialen Sicherheit oder der Stadtplanung beleuchtet.

Im Anschluss an die ersten drei Module werden die Kommission und unsere ukrainischen Partner den weiteren Bedarf analysieren und weitere Maßnahmen zur Unterstützung des Wiederaufbaus mit Hilfe der gesamten Gemeinschaft des Neuen Europäischen Bauhauses entwickeln.

Hintergrund

Das Neue Europäische Bauhaus (NEB) ist ein Umwelt-, Wirtschafts- und Kulturprojekt, das Präsidentin von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union 2020 ins Leben gerufen hat. Der Schwerpunkt des Neuen Europäischen Bauhauses liegt auf dem Aufbau von Gemeinschaften und Bottom-up-Ansätzen zur Umsetzung des europäischen Grünen Deals durch die Förderung schöner, nachhaltiger und inklusiver Orte, Produkte und Dienstleistungen.

Nur zwei Jahre nach seiner Einführung ist das Neue Europäische Bauhaus zu einer Bewegung mit einer aktiven und wachsenden Gemeinschaft von mehr als 1000 Mitgliedern aus einer Vielzahl von Sektoren (z. B. Bildung, Bau, Mode) geworden, die in allen EU-Mitgliedstaaten und darüber hinaus tätig sind.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die NEB-Gemeinschaft ihre Bereitschaft gezeigt, die Ukrainerinnen und Ukrainer zu unterstützen – stets mit dem Ansatz, Notfallmaßnahmen so weit wie möglich mit dem längerfristigen Bedarf des Landes zu kombinieren.

Alle Maßnahmen des Neuen Europäischen Bauhauses in der Ukraine werden eng mit Kollegen der Ukraine-Taskforce, der für die Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen zuständigen Generaldirektion (GD NEAR), der EU-Delegation in der Ukraine und des Bürgermeisterkonvents Ost abgestimmt. Das Neue Europäische Bauhaus arbeitet auch sehr eng mit mehreren ukrainischen Partnern wie den NRO Ro3kvit und ReThink sowie mit dem Architects' Council of Europe zusammen.

Weitere Informationen

Einführung in den Kapazitätsaufbau für den Wiederaufbau

Einführungsmodul des Programms zum Kapazitätsaufbau

Hier können Sie die Veranstaltung online verfolgen.