EU und Türkei vertiefen Zusammenarbeit
Iliana Ivanova, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, und Mehmet Fatih Kacir, Ministerin für Industrie und Technologie der Republik Türkei, haben heute in Istanbul den zweiten hochrangigen Dialog zwischen der EU und der Türkei über Wissenschaft, Forschung, Technologie und Innovation geführt. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der Forschungs- und Innovationszusammenarbeit zwischen der EU und der Türkei.
Beide Seiten haben angekündigt, dass nun drei Innovationsprogramme aus der Türkei für die Teilnahme am Plug-in-Programm des Europäischen Innovationsrats (EIC) zertifiziert sind, wodurch sie Projekte aus ihrem Portfolio direkt in die Phase der vollständigen Anwendung des EIC-Accelerators einbringen können. Darüber hinaus wird das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) bis Ende des Jahres in der Türkei ein Gemeinschaftszentrum einrichten. Darüber hinaus hat die Gemeinsame Forschungsstelle der Kommission die Einführung des ursprünglichen Fahrplans der Türkei zur Unterstützung der Konzipierung regionaler Strategien für intelligente Spezialisierung unterstützt.
Kommissionsmitglied Ivanova und Ministerin Kacir führten einen Gedankenaustausch über die Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik der EU und der Türkei, wobei der Schwerpunkt auf die entscheidende Rolle qualifizierter Arbeitskräfte bei der Ermöglichung von Innovation und Technologietransfer gelegt wurde. Sie bekräftigten ihr Engagement für eine Intensivierung der Zusammenarbeit in den genannten Bereichen mit dem Ziel einer engeren und tieferen Integration der Türkei in den Europäischen Forschungsraum, einschließlich der Missionen und Partnerschaften der EU im Rahmen von Horizont Europa, dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm.
Das Treffen war ein wichtiger Zeitpunkt, um die laufende Zusammenarbeit in kritischen Sektoren zu bewerten und künftige Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen zu erörtern. Die EU und die Türkei waren sich darin einig, dass eine stärkere Integration von Forschungs- und Innovationskapazitäten und Technologietransfertätigkeiten in Verbindung mit der Entwicklung des Humankapitals für den Erfolg des derzeitigen ökologischen und digitalen Wandels von entscheidender Bedeutung sind.
Die bedeutende Leistung der türkischen Wissenschaftlerin Rana Sanyal, die 2023–2024 den Europäischen Preis für Innovatoren von Frauen gewonnen hat, wurde als erfolgreiches Ergebnis der Innovationszusammenarbeit zwischen der EU und der Türkei hervorgehoben.
Heute Nachmittag werden Kommissionsmitglied Ivanova und Ministerin Kacir auch das Biowissenschaftenszentrum der Universität Bogaziçi eröffnen. Dank der Unterstützung aus EU-Programmen in Höhe von fast 8 Mio. EUR wurde dieses Zentrum ausgebaut. Das Zentrum wird Spitzenforschung in den Bereichen Proteinsequenzierung und Krebstherapie durchführen.
Hintergrund
Die Türkei hat seit 2003 mit insgesamt 743 Mio. EUR an EU-Forschungs- und Innovationsprogrammen für türkische Forscher und Innovatoren teilgenommen. Ihre Teilnahme an Horizont Europa, dem laufenden Programm, war besonders erfolgreich. Der EU-Beitrag für türkische Einrichtungen belief sich 2022 auf 91 Mio. EUR und unterstützte die Teilnahme an EU-Missionen und -Partnerschaften, Wissenschafts-, Technologie- und Innovationsnetzen wie der Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie (COST) und EUREKA sowie an Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen zur Unterstützung der Ausbildung, Kompetenzentwicklung und Mobilität von Forschern und internationalen Promotionsprogrammen. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Instruments für Heranführungshilfe (IPA) mehr als 700 Mio. EUR zur Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovation der türkischen Wirtschaft bereitgestellt, Projekte zur Förderung von Produktivität, technologischer Entwicklung und Innovation sowie zur Förderung des ökologischen und digitalen Wandels finanziert.
Der erste Dialog zwischen der EU und der Türkei auf hoher Ebene über Wissenschaft, Forschung, Technologie und Innovation fand am 15. November 2022 in Brüssel statt, bei dem es um Aspekte des europäischen Grünen Deals bei der Förderung von Humankapitalentwicklung, Innovation und Technologietransfer ging.
Am 1. September 2023 unterzeichneten beide Seiten ein Abkommen über die Assoziierung der Türkei mit dem Programm „Digitales Europa“. Dies ermöglicht es türkischen Unternehmen, staatlichen Stellen und anderen förderfähigen Stellen, sich an Projekten zur Umsetzung digitaler Technologien zu beteiligen. Das Abkommen wird auch die Einrichtung digitaler Innovationszentren in der Türkei ermöglichen.
Für weiterführende Informationen
Internationale Zusammenarbeit mit der Türkei
Horizont Europa
Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
Europas globales Konzept für Forschung und Innovation.
Plattform für intelligente Spezialisierung
Gemeinsamen Forschungsstelle
Erasmus+
Europäische Solidaritätskorps
Das Programm „Digitales Europa“
Binnenmarktprogramm
Quote
Zařazeno | čt 25.04.2024 12:04:00 |
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Zdroj | Evropská komise de |
Originál | ec.europa.eu/commission/presscorner/api/documents?reference=IP/24/2305&language=de |
lang | de |
guid | /IP/24/2305/ |